Es riecht nach Holz, leicht süßlich, an den Wänden hängen Dübel, Bohrmaschinenaufsätze und Messgeräte. Auf einer Werkbank liegt noch eine dünne Schicht Holzstaub. „Sonst ist es hier aber nicht so aufgeräumt“, sagt Maik Kämpfer und lacht. In seiner Werkstatt entstehen seit gut einem Jahr unter dem Namen Wooden Signs individuelle Holzschilder. Dabei hatte er lange Zeit eher mit Metall zu tun.
„Bei der Entscheidung bin ich damals falsch abgebogen“, sagt Maik Kämpfer mit einem Lächeln. Er ist eigentlich gelernter Industriemechaniker, das Material Holz hat aber schon in seiner Kindheit immer eine Rolle gespielt – jetzt ist er zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.
„In meinem früheren Job habe ich nur Dinge aus kalten Materialien wie Aluminium und Stahl repariert, jetzt kann ich kreativ sein und erschaffe Produkte aus Holz, das viel leichter zu bearbeiten ist und eine gewisse Wärme ausstrahlt“, sagt er. Das Faszinierende für ihn ist der Entstehungsprozess, es beginnt mit einer groben Idee, nach und nach nimmt diese dann Form an.

Für die äußere Form sorgt in der Regel eine CNC-Fräsmaschine – moderne Technik trifft auf altes Material. So schön das Material aber auch ist, es gibt auch vieles zu beachten, denn jedes Stück Holz ist so individuell wie das Produkt, das später entsteht. Aus seinen Anfängerfehlern habe er aber viel gelernt, sagt Maik Kämpfer.
Schon vor Wooden Signs hat er in seiner Werkstatt Holz verarbeitet, aber noch als Hobby. „Von meinen Hauptjob war ich total gestresst, die Arbeit in der Werkstatt hat mich dann wieder runtergebracht. Ende 2019 habe ich es dann gewagt, meinen Job gekündigt und Wooden Signs gegründet.“
Sein erstes Schild machte Maik Kämpfer für einen Barber Shop auf der Holländischen Straße – und das fiel auf! Kurz darauf folgten weitere Aufträge, jetzt sieht man die auffälligen Arbeiten von Wooden Signs unter anderem bei Waikiki Poké Bowl und an der Stadtimkerei. Neben Schildern für Unternehmen fertigt er auch Namens- und kleine Holzschilder mit ausgewählten Sprüchen für den privaten Gebrauch.
Wobei natürlich bei den Nordhessen das „Ahle Wurscht-Brett“ aus Eiche mit Schnittmulde für das Messer besonders hoch im Kurs steht. „Wenn man das nur halbwegs anständig pflegt, kauft man sich so ein Brett nur einmal im Leben“, sagt Maik Kämpfer. Den Großteil seines Arbeitsmaterials bezieht er dabei aus einer Holzhandlung in Gudensberg.
Zudem ist der gelernte Industriemechaniker jetzt ein Ein-Mann-Betrieb – also Geschäftsführer, Buchhalter, Disponent, Marketingmanager, kreativer Kopf und Produktentwickler. Nach Arbeit fühlt es sich für ihn trotzdem nur selten an, sagt er. „Wobei der ‚Büro-Maik‘ nach einem Tag am Computer schon manchmal genervt ist, weil der ‚Produktentwickler-Maik‘ ja in dieser Zeit wenig geschafft“, sagt er und lacht.
In Zukunft soll es auch Workshops geben, in denen man mit Maik Kämpfer selbst kleine Holzschilder anfertigen kann. Um das zu realisieren, steht bald der Umzug von der Keller-Werkstatt im Haus der Schwiegereltern, nach Baunatal in neue und größere Geschäftsräume an. Wer wohl dafür das Schild machen wird?
Hier gehts zur Homepage und zum Shop von Wooden Signs.